Hohe Mietpreise: Experten sehen Haushalte am Limit

Vier von zehn Haushalten in Deutschlands Metropolen müssen mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Brutto-Miete ausgeben. Dies hat die Berliner Humboldt-Universität in einer aktuellen Studie herausgefunden. Die finanzielle Belastung durch hohe Mieten ist den Experten zufolge kaum noch tragbar.

In Großstädten stellt sich die Lage sogar noch drastischer dar: Laut Studie müssen mehr als eine Million Haushalte in Ballungszentren gut die Hälfte ihres Einkommens für ihre Mietwohnung ausgeben. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringem Einkommen. Nach Abzug der Miete liege das Resteinkommen bei etwa 1,3 Millionen Menschen unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze.

Insgesamt wurden in der Studie 77 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht. In 54 Kommunen gehen die Forscher von einem „angespannten Wohnungsmarkt“ aus. Sie kommen zu dem Schluss, dass Einkommensunterschiede heute nicht mehr abgemildert und der soziale Zusammenhalt nicht mehr gefördert werden. Insbesondere fehlt es den Experten zufolge in Städten an kleinen, günstigen Wohnungen zu bezahlbaren Preisen.
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