Marktdaten

Marktdaten: Studie: So viel vom Einkommen geht für die Miete drauf

Im Allgemeinen gilt die Faustregel: maximal 30 Prozent des Einkommens sollte für die Miete ausgegeben werden. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Eine aktuelle Auswertung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, wo Bürger im Vergleich zu ihrem Einkommen viel und wo sie wenig Miete zahlen müssen.

So ergaben die ausgewerteten Daten, dass Mieter in der Bankenmetropole Frankfurt im Durchschnitt 35 Prozent ihres Einkommens für ihre Wohnung ausgeben, dicht gefolgt von Freiburg, Augsburg und Köln. Wer möglichst wenig vom Einkommen für die Miete ausgeben möchte, sollte zum Beispiel nach Wunsiedel im Fichtelgebirge ziehen: Hier liegt die Mietbelastung bei gerade einmal 16 Prozent.

Besonders auffällig: auch im äußersten Osten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern müssen fast 30 Prozent des Einkommens für die Miete ausgegeben werden. Der Grund ist recht simpel. Denn hier ist das Einkommen pro Person deutschlandweit am geringsten – die Warmmiete pro Quadratmeter liegt jedoch in der Regel bei über 9 Euro. Daraus ergibt sich eine Mietbelastung, die ähnlich hoch ist wie in Berlin, Gießen oder Hamburg.

Quelle: Statista, BBSR
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Marktdaten: Bauen wird immer teurer

Die Baupreise in Deutschland haben im August dieses Jahres den höchsten Wert seit elf Jahren erreicht – das ergeben aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach sind die Preise für Neubauten im August 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,6 % gestiegen.

Zudem teilte das Bundesamt in Wiesbaden mit, dass dies der höchste Anstieg gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat seit November 2007 ist. Zwischen Mai und August 2018 steig der Baupreis um mehr als ein Prozent. Doch nicht nur bei den Wohngebäuden zogen die Baupreise gegenüber dem Vorjahresmonat an – auch bei Büroimmobilien sowie gewerblichen Betriebsgebäuden stiegen die Kosten um jeweils knapp fünf Prozent.

Gründe für einen erneuten Anstieg der Baupreise sieht die Behörde u. a. in der hohen Nachfrage. Zugleich seien die Bauunternehmen stark ausgelastet. Auch steigende Kosten für Baumaterialien sowie schärfere Vorschriften bei neuen Bauvorhaben seien Gründe für einen erneuten Baupreisanstieg. 
 
Quelle: Destatis
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Marktdaten: Wärmemonitor: Heizkosten werden wieder steigen

Mieter und Eigentümer müssen sich wieder auf höhere Heizkosten einstellen. So lautet das Fazit des „Wärmemonitors 2017“, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aktuell erstellt hat. Für die Analyse wurden Daten des Energiedienstleisters Ista von 300.000 Mehrfamilienhäusern ausgewertet.
 
Grund für diese Prognosen sind die Preise für Heizöl, die bereits seit einiger Zeit einen deutlichen Aufwärtstrend aufweisen. So haben laut DIW in jüngster Vergangenheit bereits 24 Energieversorger Preiserhöhungen durchgeführt, die sich laut den Marktexperten mit etwas Zeitverzögerung auch auf die Nebenkosten niederschlagen werden.
 
Damit wird das Ziel der Bundesregierung, den Wärmebedarf von Gebäuden von 2008 bis 2020 um 20 Prozent zu senken, klar verfehlt. Zwar mussten Verbraucher 2017 weniger fürs Heizen ausgeben, doch allein der Wärmebedarf privater Haushalte für Heizung und Warmwasser übersteigt den gesamten Stromverbrauch von 520 TWh pro Jahr.
 
Quelle: DIW © photodune.net

Studie: Immer mehr Menschen zieht es ins Umland

Die Wohnungssituation in deutschen Großstädten ist nach wie vor sehr angespannt. Gerade junge Familien stehen oftmals vor der Herausforderung, die hohen finanziellen Mittel für eine der zentral gelegenen Immobilien aufzubringen. Laut einer Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) wundert es da nicht, dass die Einwohnerzahl in den sogenannten Speckgürteln der Städte weiter steigt.

Am deutlichsten wird der Trend in den Top 7 Städten der Bundesrepublik wie München, Berlin oder Hamburg. Besonders in der bayerischen Hauptstadt steigt die Nachfrage im 25 Kilometer entfernt liegenden Umland um 57 Prozent. Eine weitere Erkenntnis: Das Durchschnittsalter ist durch den Zuzug junger Menschen in den Metropolen mit 42,4 Jahren deutlich gesunken, in den umliegenden Regionen liegt es derzeit noch bei durchschnittlich 45,2 Jahren.

Insgesamt wurden 401 Kreise und kreisfreie Städte zwischen 2010 und 2016 ausgewertet. Davon verzeichneten 282 einen Bevölkerungszuwachs. Doch nicht nur im Umland wächst die Bevölkerung, auch in vielen ländlichen Gebieten wurden deutlich mehr Einwohner verzeichnet. Ein Schrumpfen der Einwohnerzahl wurde währenddessen in dünn besiedelten Landkreisen festgestellt.

Quelle: BBSR
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Immobilienmarkt: Wohnungs- und Hauspreise steigen weiter

2017 sind die Preise für Häuser und Wohnungen erneut gestiegen Dies teilt der Arbeitskreis der Gutachterausschüsse aktuell mit. Wie in den Jahren zuvor sind die niedrigen Zinsen für Immobiliendarlehen und die Knappheit von verfügbarem Bauland die Gründe für diese Entwicklung.

Den Expertenschätzungen zufolge wurden im vergangenen Jahr bis zu 250 Milliarden Euro für Wohnungen, Häuser, Baugrundstücke und Gewerbeflächen bezahlt.  Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von neun Prozent und ein Investitionsvolumen von 237,5 Milliarden Euro.

Interessant dabei ist, dass die Entwicklung nicht nur Immobilien in den beliebten Ballungszentren betrifft, sondern auch Häuser auf dem Land. Zwar sind die Preise in ländlicheren Regionen noch vergleichsweise gering, doch werden diese in vielen Orten ebenfalls anziehen, prognostiziert der Gutachterausschuss. Eine Gefahr für eine Immobilienblase sehen die Experten jedoch nicht, da die Kreditvergabe in Deutschland ordentlich reglementiert ist.

Quelle: Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse
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Umfrage: Mieter überdurchschnittlich zufrieden mit privaten Einzelvermietern

Private Vermieter sind mit 60 Prozent der größte Anbieter von Mietwohnungen. Ihre Mieter zeigen sich zudem überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Mietverhältnis. Das hat eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey ergeben, bei der insgesamt 5.005 Mieter befragt wurden.

Bezogen auf alle Vermietergruppen gaben 37 Prozent der Befragten an, sehr zufrieden zu sein. Deutlich höher liegt die Zufriedenheit bei den privaten Einzelvermietern mit 43,6 Prozent. Lediglich 15,2 Prozent der Mieter sind mit ihrem Vermieter weniger oder gar nicht zufrieden.

Der Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V. Haus & Grund sieht in dem Ergebnis eine Bestätigung, dass in Deutschland ein hohes Maß an Zufriedenheit im Mietsektor vorliegt. Diese sei in erster Linie dem Engagement der privaten Vermieter zu verdanken, die sich für ein gutes Mietverhältnis einsetzen.

Quelle: Haus & Grund
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Bauboom: Handwerkerleistungen werden teurer

Historisch niedrige Darlehenszinsen haben dem Baugewerbe einen regelrechten Auftragsboom beschert. Doch durch die hohe Nachfrage nach Handwerkerleistungen müssen sich Haus- und Wohnungseigentümer ebenfalls auf längere Wartezeiten und Preiserhöhungen einstellen, teilt die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) aktuell mit.

Rund 60 Prozent aller Handwerksbetriebe kalkulieren laut einer Umfrage von Creditreform mit höheren Preisen für ihre Leistungen. Insbesondere bei Mehrfamilienhäusern in beliebten Großstädten rechnet die Branche mit weiterem Wachstum: Der Neubau von 175.000 Wohnungen sei derzeit im Gespräch. Bei den Ein- bis Zweifamilienhäusern bleibe das Wachstum mit rund 100.000 Wohnungen auf einem stabilen Niveau.

Um die vollen Auftragsbücher bewältigen zu können, plant rund ein Drittel der Handwerksbetriebe der Umfrage zufolge eine Aufstockung des Personals in naher Zukunft. Insgesamt 1.142 Handwerksbetriebe aus ganz Deutschland haben sich an der Umfrage beteiligt, die im Januar und Februar durchgeführt wurde.

Quelle: Creditreform
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Studie: Mietpreisbremse hilft nicht bei der Wohnungssuche

Die Mietpreisbremse wirkt in Teilen zwar dem Mietpreisanstieg entgegen, bleibt aber bei der Wohnungssuche ohne jeden Effekt. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Zudem wurde festgestellt, dass sich Vermieter an die allgemeinen Regeln halten und keine rasant steigenden Mieten anstreben.

Der Studie zufolge kann die Mietpreisbremse nur in den Regionen eine Wirkung zeigen, in denen die Mieten in den Vorjahren um mehr als 3,9 Prozent pro Jahr gestiegen sind. In Gebieten mit geringeren Steigerungen sei den Analysten zufolge eine Preisdämpfung nicht möglich. Demnach kann das Instrument nur in einem kleinen Teil mietpreisgebremster Regionen eine Wirkung erzielen.

Mit Blick auf die aktuellen Ergebnisse wiederholt der Vermieterverband Haus & Grund seine Forderung nach einer Abschaffung der Mietpreisbremse. Dieses Instrument ist den Branchenexperten zufolge schlichtweg ungeeignet, bezahlbare Wohnungen für einkommensschwächere Haushalte zugänglich zu machen. Insbesondere in beliebten Großstädten helfe hierbei lediglich mehr Wohnungsbau, so Haus & Grund.

Quelle: Haus & Grund
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Wohnungsmarkt: Mietpreise steigen bundesweit um 4,5 Prozent

Die Mieten bei Neuverträgen sind im Jahr 2017 um 4,5 Prozent auf durchschnittlich 7,99 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR). Damit hat sich die Preisentwicklung nur gering abgeschwächt: Im Vorjahresvergleich waren die Mieten um 4,9 Prozent gestiegen.

Besonders stark zogen die Mieten in den Metropolen Deutschlands wie München, Frankfurt am Main und Stuttgart an. Mit 16,65 Euro pro Quadratmeter führt die bayerische Hauptstadt jedoch die Liste der teuersten Mieten an. Frankfurt folgt mit 13,09 Euro und Stuttgart belegt mit 12,62 Euro den dritten Platz.

Wer jedoch etwas außerhalb der beliebten Großstädte sucht, kann auf deutlich geringere Angebotsmieten zurückgreifen. In ländlichen Gegenden werden Wohnungen bereits für weniger als 4,50 Euro pro Quadratmeter inseriert.

Quelle: BBSR

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Heizkosten gestiegen: Mieter müssen mit Nachzahlungen rechnen

Trotz des milden Wetters ist das Heizen mit Öl teuer geworden. Laut aktueller Heizölprognose des Energiedienstleisters Techem sind die Heizkosten in Wohngebieten mit Ölversorgung im Bundesdurchschnitt um 15,4 Prozent gestiegen. Vor allem in Süddeutschland müssen sich Verbraucher daher auf Nachzahlungen bei der Heizkostenabrechnung einstellen.

Den Grund für die höheren Heizkosten sehen die Energieexperten in den gestiegenen Ölpreisen in 2017. Gegenüber dem Vorjahr haben sie um 16,2 Prozent zugelegt. Erdgas ist dagegen etwas günstiger geworden.  Mit einem Rückgang von 3,9 Prozent fallen die Gaspreise etwas geringer aus als 2016.

In welcher Höhe die Nachzahlungen ausfallen werden, hängt laut Techem vom Zeitpunkt des Heizöl-Kaufes ab. Wenn beispielsweise 2017 noch größtenteils mit Reserven aus dem Vorjahr geheizt wurde, fallen die Kosten deutlich geringer aus. Wurde das Öl bereits Anfang letzten Jahres bestellt, muss mit einer höheren Nebenkostenabrechnung kalkuliert werden.

Quelle: Techem GmbH
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Studie: Bei der Wohnungssuche werden Nebenkosten unwichtiger

Einer aktuellen Online-Umfrage der Landesbausparkassen (LBS) zufolge sind Verbraucher bei Ihrer Wohnungswahl kompromissbereiter geworden. Spielte der Energieverbrauch einer Immobilie im Jahr 2012 noch für 99 Prozent der Interessenten eine wichtige Rolle, legen aktuell nur noch 85 Prozent Wert auf eine hohe Energieeffizienz.

Den Grund für diese Entwicklung sehen die Marktexperten in der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Interessenten seien aufgrund der Wohnungsknappheit eher bereit, Zugeständnisse zu machen. Im Bereich der schadstoffarmen Baustoffe sank das Interesse sogar auf 69 Prozent. 2012 gaben noch 87 Prozent der Wohnungssuchenden an, auf eine schadstoffarme Wohnumgebung Wert zu legen.

Mit 48 Prozent ist das Interesse an einer altersgerechten Wohnung gleichgeblieben. Durch die älter werdende Gesellschaft steigt der Bedarf nach Barrierefreiheit zwar jährlich an, doch bleiben ältere Menschen heute länger fit und benötigen erst später ein barrierefreies Wohnumfeld.

Quelle: LBS
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Marktreport: Kaufpreise für Wohnungen steigen stärker als Mieten

Wie eine aktuelle Analyse des Berliner Markforschungsinstituts Empirica gezeigt hat, sind die Preise für Mietwohnungen 2017 weiter angestiegen. Mit 5,9 Prozent in den Top-Metropolen müssen Mieter in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen.

Nichts desto trotz haben sich die Mieten nur halb so stark erhöht wie die Kaufpreise für Wohnungen. Diese wiesen in den sogenannten A-Städten einen Anstieg von 9,5 Prozent im Vorjahresvergleich auf. Besonders stark ist der Index für Eigentumswohnungspreise im vierten Quartal 2017 mit einem Plus von 2,5 Prozent angestiegen.

Die Gründe für die hohe Divergenz zwischen Miet- und Eigentumswohnungen liegen laut den Analysten an den Niedrigzinsen sowie fehlenden Anlageoptionen für Investoren. Den Experten zufolge werden die Mieten noch so lange steigen bis die Kluft zwischen Nachfrage und tatsächlichen Fertigstellungen geschlossen ist.

Quelle: Empirica
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Betriebskosten: Mieter zahlen im Schnitt 2,17 Euro pro Quadratmeter

Durchschnittlich zahlen Mieter einen Quadratmeterpreis von 2,17 Euro für Betriebskosten. Das hat der neue Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbundes (DMB) ergeben. Kalkuliert man alle denkbaren Betriebskostenarten mit ein, ergibt sich eine sogenannte „zweite Miete“ von bis zu 2,76 Euro im Monat.

Für den Betriebskostenspiegel wurden die Abrechnungsdaten des Jahres 2015 zugrunde gelegt. Mieter einer 80 Quadratmeter großen Wohnung mussten demnach im Jahr 2015 2.649,60 Euro zusätzlich zur Miete zahlen. Der Kostenspiegel hat auch gezeigt, dass die Betriebskosten zwischen den östlichen und den westlichen Bundesländern nur minimal variieren. Regional fallen die Preisunterschiede dagegen deutlicher aus.

Insgesamt haben sich die Kosten für Heizung und Warmwasser 2015 auf durchschnittlich 1,07 Euro pro Quadratmeter verringert, was auf die gesunkenen Energiepreise zurückgeführt wird. Heizung und Warmwasser machen dennoch nach wie vor laut Mieterbund rund 50 Prozent der Betriebskosten aus.

Quelle: dmb
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Marktbericht: Wohnkostenniveau seit Jahren konstant

In Deutschland bewegen sich die Ausgaben der Haushalte seit Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau. Dies geht aus dem aktuellen Bericht des Statistischen Bundesamts zu den Konsumausgaben hervor. Demnach wurden 2016 durchschnittlich 35 Prozent des monatlichen Budgets für das Wohnen ausgegeben. 2005 lagen die Wohnkosten bei 33 Prozent.

Laut Statistischem Bundesamt können die Bundesbürger durch die konstant gebliebenen Aufwendungen die hohen Miet- und Immobilienpreise noch abfedern. Insgesamt würden Haushalte mehr verdienen und dementsprechend mehr ausgeben. Die Daten belegen, dass die monatlichen Konsumausgaben in 2016 auf 2.480 Euro im Durchschnitt gestiegen sind – 89 Euro mehr als im Vorjahr.

Diese Einschätzung stößt allerdings auf Kritik durch den Deutschen Mieterbund, der die Zahlen als kritische Grenze ansieht. Denn bei einem Wert von rund einem Drittel des Haushaltsbudgets bleibe den Verbrauchern kein Raum mehr für andere Ausgaben oder eine Altersvorsorge, so die Branchenexperten.

Quelle: Statistisches Bundesamt
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Gewerbeimmobilien: Mieten steigen in größeren Städten

Einer aktuellen Umfrage des Immobilienverbands Deutschland (IVD) zufolge haben die Büromieten 2017 bundesweit angezogen. Den Grund für die gestiegenen Preise sehen die Marktexperten in der guten Konjunktur, die sich auf die Mieten auswirkt. Besonders in Metropolen und großen Städten wurde ein deutliches Wachstum verzeichnet.

Büroflächen mit einfacher Ausstattung wiesen in Städten von 250.000 bis 500.000 Einwohnern ein Wachstum von 4,76 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Aufgrund des Nachfrageüberhangs in den Ballungszentren sind viele Unternehmen in kleinere Städte abgewandert, die für Investoren dadurch immer attraktiver werden.

Mit 15,50 Euro pro Quadratmeter führt Frankfurt die Liste der Top-Metropolen an. Gefolgt von den Großstädten Hamburg mit 10,20 Euro und Berlin mit 9,25 Euro. Für die Analyse wurden Daten aus dem zweiten und dritten Quartal 2017 aus rund 350 Städten und Gemeinden ausgewertet.
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Marktdaten: Wohnungsmarkt: Mieten steigen langsamer als 2016

Wie der aktuelle Wohnpreisspiegel des IVD zeigt, sind die Neuvertragsmieten für Wohnungen in ganz Deutschland langsamer gestiegen als im Vorjahr. Dies betrifft die Mietpreise in allen Preisklassen und ist den Marktexperten zufolge auf den stark fokussierten Wohnungsbau zurückzuführen, der den Markt besonders in den Großstädten entspannt hat.

Mit einem Durchschnittspreis pro Quadratmeter von 6,28 Euro netto kalt für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert ist der Preis um 2,35 Prozent im Vergleich zu 2016 nur leicht gestiegen. Im vergangenen Jahr wurde mit Rückblick auf 2015 noch ein Anstieg von 3,43 Prozent verzeichnet. Sogar in den Metropolen stiegen die Mieten deutlich weniger an als im Vorjahr. So wurde in Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf ein konstantes Mietniveau verzeichnet.

In Kleinstädten mit weniger als 20.000 Einwohnern stagnierten die Mieten nahezu. Laut Bericht stiegen die Mieten hier lediglich um 0,79 Prozent. Die einzige Ausnahme bilden die Mittelstädte ab 50.000 Einwohnern, in denen die Mietpreise mit 3,85 Prozent stärker anzogen als im Vorjahreszeitraum.

Quelle: IVD
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Knapper Wohnraum: Studie zeigt Strategien für deutsche Großstädte auf

Besonders in den Ballungszentren der Bundesrepublik herrscht derzeit ein großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Vor diesem Hintergrund hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln eine Studie veröffentlicht, die Strategien zur Entspannung des Wohnungsmarktes in Großstädten aufzeigt.

Die Studie „Ideen für eine bessere Wohnungspolitik“ kommt zu dem Ergebnis, dass bisherige Instrumente der Politik wie die Mietpreisbremse oder soziale Wohnraumförderung wenig taugen, um der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken. Innovative Idee des aktuell veröffentlichten Strategiepapiers ist unter anderem eine intelligentere Nutzung des bestehenden Wohnraums wie beispielsweise durch den Ausbau von Dachgeschossen oder die Untervermietung von ungenutzten Zimmern in zu großen Wohnungen.

Darüber hinaus sollten schrumpfende Städte wieder attraktiver gestaltet und das Wohngeld erhöht werden. Insgesamt fordert das IW Köln eine bessere Verzahnung von Bund, Ländern und Gemeinden sowie eine engere Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
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Umfrage: Das Eigenheim ist beliebteste Altersvorsorge

Für die meisten Deutschen ist eine eigene Immobilie die beste Form der Absicherung im Alter. Das hat der aktuelle TNS Trendindikator 2017 ergeben. Demnach sehen 75 Prozent der Deutschen die selbstgenutzte Immobilie als sichere Altersvorsorge. Unter den Eigenheimbesitzern ist der Anteil sogar noch höher: Hier stimmen rund 83 Prozent der Aussage zu.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband meldet zudem, dass mehr als die Hälfte der Bundesbürger auf Immobilieneigentum setzen. Damit liegt diese Form der Altersvorsorge deutlich über alternativen Produkten zur finanziellen Absicherung im Alter wie beispielsweise Renten- oder Lebensversicherungen.

Den Experten der Landes- und Bausparkassen (LBS) zufolge profitieren private Investoren bereits ab dem ersten Tag des Einzugs von ihrem Eigenheim, da sie nicht von Mieterhöhungen abhängig sind und maximale Gestaltungsfreiheit haben. Im Idealfall ist das Haus im Rentenalter abbezahlt und das mietfreie Wohnen gesichert. Hinzu kommen zahlreiche staatliche Fördermodelle, von denen Hauskäufer Gebrauch machen können.

Quelle: LBS
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Marktdaten: Teures Bauland treibt Kosten für Wohnungsbau in die Höhe

Eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) hat ergeben, dass Immobilien zur Eigennutzung und auch der Mietwohnungsbau durch unverhältnismäßig hohe Grundstückspreise immer unattraktiver für Investoren und Kaufinteressenten werden. Besonders in den Großstädten und Ballungsgebieten spitzt sich die Lage immer weiter zu.

Dem Bericht zufolge sind die Preise für Bauland zwischen 2011 und 2016 in Deutschland durchschnittlich um 27 Prozent gestiegen. Dies entspricht einem Preissprung von 129 auf 164 Euro pro Quadratmeter. In den Großstädten zeigt sich der Trend noch deutlicher: Hier verteuerte sich der Quadratmeter Bauland um 33 Prozent auf 350 Euro.

Die Ursache sehen die Analysten des BBSR in den immer weniger verfügbaren Baugrundstücken insbesondere in Metropolen. Doch auch die Diskrepanz zwischen Baugenehmigungen und Fertigstellungen sei ein Problem. Durch die Grundstücksspekulation und den Weiterverkauf von Genehmigungen werden die Preise in die Höhe getrieben. Die Experten empfehlen ein Maßnahmenpaket, das unter anderem eine Reform der Grundsteuer, mehr Wohnungsbau und eine bessere Ausnutzung des Bebauungspotenzials vorsieht.
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Umfrage: Private Vermieter setzen auf gutes Mietverhältnis

In einer aktuellen Befragung des Eigentümerverbandes Haus & Grund unter 2.802 privaten Vermietern mit 5.788 Wohnungen wurde 2016 eine durchschnittliche Mietpreissteigerung von 0,6 Prozent festgestellt – damit liegen sie rund 2,67 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete.

Laut Haus & Grund besteht der Unterschied zwischen privaten Vermietern und Wohnungsunternehmen darin, dass erstere vornehmlich an einem langfristigen Mietverhältnis interessiert sind. Sie verzichten eher auf eine Erhöhung, um ihren Mieter und damit stetige Mieteinnahmen zu erhalten. Rund 63,1 Prozent der Befragten gaben an, ihre Miete in laufenden Verträgen nicht erhöht zu haben.

Haus & Grund fordert mit Blick auf die Umfrageergebnisse, dass private Vermieter grundsätzlich anders als gewerbliche Wohnungsunternehmen behandelt werden müssten. Statt starre Regelungen im Mietrecht und neuen ordnungsrechtlichen Vorschriften sollte die Kooperation der Mietparteien wieder mehr im Vordergrund stehen.
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Hohe Mietpreise: Experten sehen Haushalte am Limit

Vier von zehn Haushalten in Deutschlands Metropolen müssen mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Brutto-Miete ausgeben. Dies hat die Berliner Humboldt-Universität in einer aktuellen Studie herausgefunden. Die finanzielle Belastung durch hohe Mieten ist den Experten zufolge kaum noch tragbar.

In Großstädten stellt sich die Lage sogar noch drastischer dar: Laut Studie müssen mehr als eine Million Haushalte in Ballungszentren gut die Hälfte ihres Einkommens für ihre Mietwohnung ausgeben. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringem Einkommen. Nach Abzug der Miete liege das Resteinkommen bei etwa 1,3 Millionen Menschen unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze.

Insgesamt wurden in der Studie 77 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht. In 54 Kommunen gehen die Forscher von einem „angespannten Wohnungsmarkt“ aus. Sie kommen zu dem Schluss, dass Einkommensunterschiede heute nicht mehr abgemildert und der soziale Zusammenhalt nicht mehr gefördert werden. Insbesondere fehlt es den Experten zufolge in Städten an kleinen, günstigen Wohnungen zu bezahlbaren Preisen.
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